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Erste Ergebnisse der Pestizidmessung bei Starkregen

Was wir tun

Die ersten Ergebnisse unserer Pestizidmessungen:

Starkregenereignisse häufen sich, auch im Raum München. Bei Regen und besonders bei Starkregen kommt es zu erhöhtem  „Oberflächenabfluss“ von landwirtschaftlichen Flächen. Das heißt: Pestizide und Nährstoffe werden von Ackern und Feldern in angrenzende Bäche eingespült, die sich durch ganz Bayern schlängeln. Für die meist seltenen Tier- und Pflanzenarten, die auf das Leben am und im Wasser spezialisiert sind, stellt dies eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Dazu gehört beispielsweise der Steinkrebs oder die Wasseramsel.

Um den tatsächlichen Belastungszustand kleiner Fließgewässer im Landkreis München bei Starkregenereignissen zu untersuchen, haben wir 2023 und 2024 Probenahmegeräte an Bächen installiert und die eingezogenen Wasserproben im Labor untersuchen lassen. Nun liegen erste aussagekräftige Ergebnisse vor – und sie sind alarmierend!

  • Insgesamt konnten wir 24 PESTIZIDWIRKSTOFFE mit 51 verschiedenen Substanzen chemischer Pflanzenschutzmittel nachweisen. Darunter 10 Pestizide, deren Einsatz teilweise seit Jahrzehnten verboten ist. Wie z.B. das Insektengift ACETAMIPRID, das allen Insekten – also auch Bienen – schadet und für Menschen ebenfalls schädlich ist. Acetamiprid ist seit 1986 verboten!
  • An 3 von 7 Messstellen werden gesetzliche Pestizid-Grenzwerte nicht eingehalten! Auch die Grenzwerte von Nährstoffen wie NITRAT, ein typischer Bestandteil von Düngemitteln, werden überschritten – vereinzelt um mehr als das Doppelte.
  • 7 von 8 Messstellen befinden sich gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie keinem guten ökologischen Zustand und den Wasserlebewesen wird nachweislich geschadet!

Sobald die finalen Ergebnisse vorliegen und ausgewertet wurden, müssen Maßnahmen ergriffen werden: Es gilt, Gesetze einzuhalten und einen guten Zustand der Bäche gemäß Wasserrahmenrichtlinie herzustellen. Dafür werden wir uns in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und der Politik einsetzen.

Ihre Ansprechpartnerin

Raphaela Karl

Email: raphaela.karl@lbv.deTelefon: 089 200270-76

oder 0176 36371553

 

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