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Biodiversität und Klimawandel
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Über Biodiversität und Klimawandel

Was wir tun

Biodiversität und Klimawandel

Um die Artenvielfalt ist es nicht gut bestellt, wie die stetig wachsenden Aufzählungen von Tier- und Pflanzenarten in Roten Listen vor Augen führen. Deutschlandweit sind zum Beispiel ein Drittel aller Vogelarten im Rückgang begriffen! Die Gründe für die Gefährdungen von Arten sind vielfältig, Landnutzung und Klimaveränderungen zählen aber weltweit zu den Hauptursachen. Verschiedene Klimamodelle prognostizieren erhebliche Veränderungen des Klimas nicht nur in globalem Maßstab, sondern auch regional. Die Studie „Klimaanpassung Bayern 2020“ des Bayerischen Landesamts für Umwelt 2008 (mehr) geht von einer deutlichen Erhöhung der Mitteltemperaturen in Bayern aus. Besonders stark sind der Süden und Westen Bayerns betroffen, mit einer Erhöhung der mittleren Temperaturen von über 4 °C. Der zu erwartende Effekt auf die biologische Vielfalt und damit die ökologische Funktionalität sowie Stabilität von Ökosystemen „ist (…) weit mehr als nur ein ökologisches Problem, er hat soziale, kulturelle, rechtliche und ökonomische Konsequenzen und stellt folglich eine zwar indirekte, doch latente Gefährdung menschlicher Interessen dar“ heißt es in der Studie. Den Klimawandel zu begrenzen und die Vielfalt des Lebens zu schützen sind daher Aufgaben, die enorme Anstrengungen auf allen Ebenen erfordert, angefangen von internationalen Vereinbarungen über die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt, die dem Themenfeld „Biodiversität und Klimawandel“ eine hohe Priorität einräumt, bis hin zu kommunalen Bemühungen.

Unser Projekt „Biodiversität und Klimawandel“ soll Münchnerinnen und Münchnern Hilfestellungen dabei leisten, klimaschädliches CO2 einzusparen, aber auch ganz konkret durch den Schutz von wertvollen Lebensräumen und den Erhalt stabiler Populationen die Münchner Artenvielfalt „fit“ für Anpassungen an den Klimawandel machen. Hier die Fakten und die Maßnahmen:

  • Die Geschwindigkeit des Verlustes an Arten, genetischer Diversität und natürlichen Lebensräumen hat dramatische Ausmaße angenommen. Der Klimawandel ist eine der Hauptursachen des Biodiversitätsverlustes.
  • Die Emission von Treibhausgasen, insbesondere CO2, muss drastisch reduziert werden, um festgelegte Klimaschutzziele noch erreichen zu können.
    Moore als hochwirksame Kohlenstoff-Speicher dürfen nicht weiter zerstört werden. Gärtnern ohne Torf  schont das Klima und erhält gleichzeitig wertvollen Lebensraum für seltene Arten.
  • Energetische Gebäudesanierungen reduzieren den CO2-Ausstoß durch Heizungen erheblich. Damit dabei die „tierischen Untermieter“ nicht heimatlos werden, werden Bauherren und Architekten zum Thema Artenschutz an Gebäuden beraten.
  • Klimawandel und Biodiversität hängen unweigerlich zusammen: nur ein widerstandsfähiges, artenreiches Ökosystem kann sich an veränderte Klimabedingungen anpassen, denn dann können sogenannte Stellvertreter-Arten die Funktion von möglicherweise ausfallenden Arten übernehmen. Grundvoraussetzung hierfür ist der Erhalt ausreichend großer Populationen der heimischen Arten. Arten, die endemisch sind oder einen lokalen Verbreitungsschwerpunkt haben, müssen besonders berücksichtigt werden.
  • Naturnahes Gärtnern und eine strukturreiche Gestaltung von Außenanlagen, Gärten, Gründächern und Balkonen mit möglichst vielen, standortangepassten heimischen Pflanzenarten können als wertvolle Trittstein-Biotope die Artenvielfalt in der Stadt unterstützen. Unsere praktischen Handreichungen stellen Ihnen verschiedene Naturgarten-Bausteine vor und leiten Sie bei der Umsetzung genau an. In unserem LBV-Biodiversitätsgarten können Sie die verschiedenen Elemente vor Ort anschauen und sich Inspiration für Ihren eigenen Garten holen.
  • Wir führen vielfältige Artenhilfsmaßnahmen durch, zum Beispiel die spezifische Pflege besonderer Wuchsorte oder Brutplätze, die für den Erhalt widerstandsfähiger Bestände auch unter veränderten Klimaverhältnissen von Bedeutung sind.
  • Biotopverbundkonzepte und eine gute Vernetzung von Habitaten tragen dazu bei, gefährdeten Arten die Migration zu ermöglichen, wenn sich die Verbreitungsgebiete klimabedingt verlagern. Eine Karte zum Biotopverbund durch Bahnstrukturen in München dient uns als Grundlage dafür, Schlüsselbiotope zu identifizieren, die für die Funktion des Biotopverbundes besonders wichtig sind.
  • Gegensteuernde und anpassende Maßnahmen müssen flächendeckend umgesetzt werden. Besonderer Handlungsbedarf besteht für Flächen mit hoher Biodiversität (Hotspots der Biodiversität). In München sind die verbliebenen Heide- und Moorflächen besonders artenreich. Viele davon profitieren durch das Engagement unserer Biotoppflege.

Unser Projekt „Biodiversität und Klimawandel“ wird vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München gefördert und ist somit Teil der Klimaschutzstrategie der Landeshauptstadt München.

Ihre Ansprechpartnerin

Marion Dorsch

Email: marion.dorsch@lbv.deTelefon: 089 200270-74

Förderung

Auszeichnungen