
Biodiversität auf dem Gründach
Gründächer haben in Deutschland eine lange Tradition. Seit den 1980er Jahren haben sie aber eine regelrechte Renaissance erfahren und sind aus dem modernen Städtebau nicht mehr wegzudenken. In München ist die Begrünung von Flachdächern ab einer bestimmten Größe sogar vorgeschrieben. Damit soll der Verlust unversiegelter Flächen zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Doch Gründach ist nicht gleich Gründach: Viele Dächer beherbergen nur ein schmales Spektrum äußerst robuster Sukkulenten. Diese wiederum werden nur von einigen Insektenarten genutzt, während andere Arten davon nicht profitieren. Ist die Substratschicht zu dünn, sterben viele Tiere aber auch Pflanzen durch Frost- und Dürre. Mit geeigneten Maßnahmen kann die Artenvielfalt in diesen neu geschaffenen Lebensräumen aber erheblich gefördert werden.
- eine dickere Substratschicht bietet mehr Wurzelraum und ermöglicht vielen verschiedenen Pflanzen das Wachstum
- eine variable Substratdicke schafft mikroklimatisch unterschiedliche Bereiche ermöglicht mehr Arten, Frost und Trockenheit zu überstehen
- bindige und sandige Bereiche sind für grabende Bodenbewohner und bodennistende Insekten wichtig
- einige vegetationsfreie Bereiche dienen als Sonnenplatz oder als Jagdrevier für Arten wie Laufkäfer und Wolfspinnen
- viele verschiedene heimische Pflanzenarten können auf dem Dach gedeihen! Wir haben Ihnen eine Liste zusammengestellt
- Sonderstrukturen wie Totholzhaufen oder temporäre Wasserflächen bereichern das Dach und stellen zusätzliche Nischen für potenzielle Dachbewohner dar
Unser Leitfaden erklärt die Hintergründe und gibt konkrete Tipps, wie man die Artenvielfalt auf dem Dach fördern kann.