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Wechselkröte (Bufotes viridis, syn. Bufo viridis, syn. Pseudepidalea viridis)

Wissenswertes

Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Wechselkröte in den Steppen Süd- und Osteuropas.

Wechselkröten-Pärchen bei der Eibablage

Merkmale:

  • Männchen bis etwa 80mm, Weibchen bis 90mm
  • Oberseite hellgrau bis bräunlich mit charakteristischen dunkelgrünen Flecken, das Muster erinnert ein wenig an die Tarnung der Nato. Beim Weibchen sind die Flecken sehr scharf abgegrenzt, die der Männchen sind hingegen etwas „verwaschen“
  • Unterseite schmutzig-weiß
  • Pupille waagrecht, grün-metallisch schimmernd
  • Rufe trillernd wie bei einer Maulwurfsgrille oder manchen Kanarienvögeln

Lebensraum und Verbreitung:

Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Wechselkröte in den Steppen Süd- und Osteuropas. Sie ist gut an Trockenheit und Wärme angepasst und bevorzugt offene, besonnte Lebensräume mit allenfalls lückiger Vegetation. Einen solchen Lebensraum fand sie auf den Heideflächen rund um München, heute findet man sie meist in Kiesgruben, Brachflächen oder Großbaustellen. Obwohl der Bestand mittlerweile stark abgenommen hat, findet man im Raum München noch schätzungsweise 1.500 erwachsene Tiere. Damit ist der Münchner Bestand der, in Bayern vom Aussterben bedrohten, Wechselkröte der größte in ganz Bayern. Eine Verbreitungskarte finden Sie hier.

Der LBV München hat sich in den letzten Jahren mit einem eigenen Artenhilfsprogramm dieser besonderen Verantwortung gestellt.

Im Gegensatz zur größeren Erdkröte halten sich die Männchen der Wechselkröte zwischen Mitte April und Ende Juni lange an den Laichgewässern auf und versuchen mit ihrem weit hörbaren Trillern Weibchen anzulocken. Dabei bevorzugen sie sehr flache, besonnte Gewässer (auch Lachen oder Fahrspuren), in denen sich die Kaulquappen schnell entwickeln können. Solche Gewässer trocknen häufig aus, die Kaulquappen entwickeln sich aber oft in nur 8 Wochen. Da sie kein so starkes Sekret wie die Erdkröten absondern, haben sie viele Fressfeinde. Hier ist das Austrocknen der Laichgewässer von Vorteil, weil sich so keine Libellenlarven oder Fische halten können. Wichtig ist nur, dass das Gewässer so lange Wasser führt, bis die Kaulquappen an Land gegangen sind. Das klappt natürlich nicht immer. Die Wechselkröte begegnet dem Nachteil, dass in schlechten Jahren der Nachwuchs vertrocknet, dadurch, dass sie eine große Anzahl von Eiern (meist zwischen 5.000 bis 10.000 pro Laichschnur) ablegt. So gleichen sich Jahre mit gutem und schlechtem Fortpflanzungserfolg gegenseitig aus.

Die Wechselkröte ist vor allem durch den Siedlungsdruck gefährdet, der nicht nur Laichgewässer und den Landlebensraum vernichtet, sondern auch Wanderkorridore zerschneidet.

Die Weibchen lassen sich anhand des scharf umgrenzten Fleckenmusters gut von den Männchen unterscheiden.