Insgesamt konnten im Münchner Stadtgebiet in den letzten 35 Jahren 122 Brutvogelarten nachgewiesen werden. Allerdings sind seitdem zehn Arten als Brutvögel im Stadtgebiet ausgestorben, so dass gegenwärtig 112 Arten regelmäßig oder gelegentlich brüten bzw. als Brutgast auftreten. Darunter befinden sich insgesamt 40 Arten mit Gefährdungsstatus (nach der bundesdeutschen oder bayerischen „Roten Liste“). Einige Arten brüten nur in wenigen Paaren (z.B. Zwergtaucher, Kolbenente, Wespenbussard, Wanderfalke, Baumfalke, Heidelerche, Steinschmätzer, Halsbandschnäpper). Graureiher, Habicht, Waldschnepfe, Eisvogel, Mittelspecht, Nachtigall, Braunkehlchen und Schwarzkehlchen treten nur als unregelmäßige oder unsichere Brutvögel auf. Die Münchner Vogelwelt ist also noch erstaunlich artenreich. Viele Arten haben aber nur sehr kleine Brutbestände oder/und treten nur unregelmäßig auf.
Die Vogelwelt Münchens wird von vielen Faktoren bedroht, die vom LBV in der Vergangenheit immer wieder kritisiert wurden, so z.B. unmittelbare Biotopzerstörung durch Bebauung, Verinselung der Lebensräume durch exzessiven Straßen- und Wegebau, Schadstoff- und Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft, menschliche Störungen. Viele naturschutzfachlich besonders wertvolle Biotope lassen sich nur mit gezielten Biotopschutz- und Pflegemaßnahmen in ihrer heutigen Artenvielfalt erhalten. Dies betrifft insbesondere die besonders artenreichen Magerrasen und Feuchtwiesen.