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Teichrohrsänger

Wissenswertes

unauffälliger Schilfbewohner

Teichrohrsänger

Teichrohrsänger

Der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) ist ein kleiner Schilfbewohner mit unauffälligem, bräunlichem Gefieder. Am liebsten hält er sich in größeren zusammenhängenden Schilfbereichen am Ufer von Gewässern auf, zur Not nimmt er aber auch mit kleineren Röhrichtbeständen an Entwässerungsgräben oder an feuchten Wiesenrändern vorlieb. Er klettert geschickt zwischen den Halmen umher und ist dabei nur sehr schwer zu sehen. Seine Anwesenheit tut er aber mit seinem charakteristischen Gesang kund – einer gepressten und schnarrenden Folge zwei-bis viermal wiederholter Töne. Das klingt dann ungefähr wie „tiri tiri tiri zack zack zerr zerr zerr scherkscherkscherk“.

Teichrohrsänger sind Zugvögel. Das Winterhalbjahr verbringen sie in den Feuchtsavannen West- und Zentralafrikas. Bei uns, im Brutgebiet, halten sie sich nur rund drei Monate von Ende April bis Anfang August auf, um ihre Jungen großzuziehen. Dafür fangen sie geschickt Insekten, Spinnen, Larven und kleine Schnecken, verlassen aber auch hierfür kaum einmal die Deckung des Schilfs. Ihr Nest flechten sie kunstvoll zwischen die Halme. Trotz aller Tarnung findet der Kuckuck diese Nester aber oft und nutzt sie, um sein eigenes Ei „unterzuschieben“. Die kleinen Teichrohrsänger ziehen dann statt ihrer eigenen Küken einen jungen Kuckuck auf, der schon bald viel größer ist als sie selbst!

Wegen seiner engen Bindung an Schilf und Röhricht ist der Teichrohrsänger keine häufige Vogelart bei uns. Gefährdet ist er vor allem durch den Verlust seines Lebensraums, also durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, aber auch durch Störungen an den Ufern durch Badende, Bootsfahrer oder Hunde. Teichrohrsänger sind daher in ganz besonderem Maße auf Rücksichtnahme und Schutz durch den Menschen angewiesen.