
Stieglitz
Name | Stieglitz/ Distelfink (Carduelis carduelis) |
Gefährdung und Schutz | Gefährdung: Die Bestände des Stieglitz nehmen in Deutschland seit Jahren ab- dieser negative Trend scheint sich derzeit noch zu beschleunigen. Hauptursache: seine Nahrungspflanzen – fälschlicherweise als „Unkraut“ eingestuft - werden immer weiter verdrängt. Schutz: Um den Stieglitz langfristig nicht zu gefährden, müssen Brachen und „unaufgeräumtes Land“, auf dem seine Nahrungspflanzen noch ungestört wuchern dürfen, dauerhaft erhalten bleiben. |
Bestand in Bayern | 45.000 - 90.000 Brutpaare |
Besondere Kennzeichen | Mit seinem auffälligen Äußeren bringt der Stieglitz ein wenig Abwechslung in die sonst nicht so farbenprächtige deutsche Vogelwelt. Er ist etwa so groß wie eine Kohlmeise, insgesamt aber schmaler. Die rot-weiß-schwarze Kopfzeichnung und das knallgelbe Flügelband stechen besonders hervor und machen den Vogel unverwechselbar. Flügel und Schwanz sind schwarz mit weißen Flecken, der Rücken ist braun. Die weiße Unterseite wird nur im Brustbereich von zwei braunen Flecken unterbrochen. |
Besondere Eigenarten | Auch die am besten verborgenen Samen sind vor dem Stieglitz nicht geschützt, denn er erreicht mit meisenähnlicher Zweigakrobatik jeden Fruchtstand und setzt seinen spitzen Pinzettenschnabel geschickt ein, um sicher geglaubte Samenhülsen zu knacken. |
Heimat im Sommer | Er hält sich gerne in offenen Flächen auf, mit Bäumen für den Nestbau in Reichweite. Die Nähe zum Menschen scheut er zwar nicht, lebt aber auch nicht gerne in dichten Siedlungen - Obstgärten, Waldränder, Parkanlagen sind ihm lieber. |
Heimat im Winter | Den Stieglitz zieht es nicht in ferne Kontinente, aber sehr kalten Wintern weicht er aus und begibt sich dann nach Südeuropa. Einzelne Trupps überwintern auch regelmäßig bei uns. |
Lieblingsplatz | Ein Ackerrandstreifen, Bahndamm oder einfach ein verwildertes Stück Garten, auf dem Disteln und andere Wildstauden noch ungestört wachsen dürfen – ein Futtereldorado für den Stieglitz! |
Freunde/Feinde | Freunde: Seine Artgenossen, denn außerhalb der Brutzeitbilden die Vögel gerne größere Gruppen, bei weiten Wanderungen können diese auch zu Schwärmen anwachsen. Feinde: Wegen seiner bunten Erscheinung hatten es früher vor allem die Menschen auf ihn abgesehen. In ihren Käfigen wurde er erst im Laufe des 20. Jahrhunderts von exotischen Papageien und Wellensittichen abgelöst. |
Vorlieben/Leibspeise | Der Vegetarier gönnt sich nur hin und wieder eine Blattlaus und hält sich sonst eher an pflanzliche Kost. Er bevorzugt Samen von Disteln – daher sein Zweitname „Distelfink“ - und anderen Wildkräutern wie zum Beispiel Gänsefuß, Klette, Huflattich und Löwenzahn. Samen, die bereits auf dem „dreckigen“ Boden liegen, werden prinzipiell nur in der größten Not gefressen. |
Bester Ort für Beobachtung | Waldränder, Wiesen mit vielen wilden Kraut- und Staudenpflanzen, Obstgärten, Alleen |
Höchstalter | Der älteste Ringvogel wurde fast achteinhalb Jahre alt. In Gefangenschaft wurde ein Alter von 16 Jahren erreicht. |
Typischer Gesang | Mit dem Ruf „stiglitt“ gehört er zu den Vögeln, die ihren eigenen Namen verkünden. |