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Die Weißbeerige Mistel (Viscum album)

Wissenswertes

Ein akrobatischer Halbschmarotzer, der besonders im Winter auffällt.

Die Beere der Mistel © H.Zell/wikimediacommons

Früchtetragende Mistel © Mzelle Laure/wikimediacommons

Mistelblüte im Detail © Rigolithe/wikimediacommons

Mistel zur Blütezeit © Alina Zienowicz/wikimediacommons

Die Mistel © David Monniaux/wikimediacommons

Misteln in einer Baumkrone © H. Zell/wikimediacommons

Die Weißbeerige Mistel fällt im Winter und vor dem Laubaustrieb im Frühjahr besonders auf. Sie ist ein auf Bäumen wachsender, immergrüner Halbschmarotzer aus der Familie der Sandelholzgewächse. Ihr Verbreitungsgebiet hängt stark von der Verbreitung ihrer Wirtsbäume ab. Die Laubholzmistel befällt verschiedenste einheimische und eingeführte Laubhölzer. Bevorzugt ist sie auf Apfelbäumen, Pappeln, Weiden, Birken, Linden und Ahorn zu finden, seltener auf Eiche und Rotbuche.

 

Ihr Wirtsbaum kann je nach Unterart der Mistel, ein Laub- oder ein Nadelbaum sein. Sie saugt mit Haustorien („Saugwurzeln“) Wasser und darin gelöste Nährsalze. Dem Wirt wird möglichst wenig Schaden zugefügt, da die Mistel von ihm abhängig ist. Wird sie allerdings zu groß, das kann bis zu ein Meter Durchmesser sein, oder werden es zu viele, dann können ganze Äste absterben.

 

Misteln sind getrenntgeschlechtlich und sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten blühen im Februar und März sehr unscheinbar. Bestäubt werden sie von Fliegen, die von einem fruchtigen Geruch angelockt werden. Die reifen Beeren im Spätherbst werden dann für viele Vögel zu einem Leckerbissen in der kalten Jahreszeit. Vor allem die Misteldrossel verbreitet sie durch ihren Kot. Kleineren Vögeln bleibt der Samen durch das extrem klebrige Fruchtfleisch oft am Schnabel hängen. Sie versuchen ihn am nächsten Baum abzustreifen. Dort entsteht dann sehr langsam eine neue Mistel, denn sie wächst nur ein bis zwei Zentimeter pro Jahr.

 

Misteln hatten schon immer eine mythische Bedeutung und wurden seit je her für rituelle Handlungen geschnitten. Bevor der heutige Tannenbaum in Mode kam, wurde das Haus zu Weihnachten mit der wintergrünen Pflanze geschmückt. Tatsächlich enthält sie die Wirkstoffe Lektin und Viscotoxin das die Mistel vor allem für Haustiere giftig macht, die aber in der Homöopathie eingesetzt werden.