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Der schwarze Holunder (Sambucus nigra)

Wissenswertes

Vielseitiger Nahrungslieferant für zahlreiche Vogelarten

Blütendolde des schwarzen Holunders © G. Maier

Fünfteiliges Fiederblatt mitt Blütenknospen © G. Maier

Grosse Lentizellen am mittleren Stamm © G. Maier

Hollerstrauch mit typischem Erscheinungsbild © G. Maier

Reife Früchte des schwarzen Holunders © G. Maier

Der Schwarze Holunder ist ein winterkahler Strauch mit meist fünfteiligen Fiederblättchen. Vor allem an den jüngeren Ästen und Stämmen kann man warzenförmige Gebilde erkennen. An den sogenannten Lentizellen ist die Borke dünner, sie funktionieren ähnlich wie Poren in der Haut und sorgen für einen leichteren Gasaustausch. Mit dem Einsetzen des Frühsommers beginnt der Holunder weiß zu blühen und entwickelt bis in den Frühherbst die namensgebenden schwarzen Früchte. Diese sind Nahrung für Säuger, Schnecken, aber vor allem für Vögeln (über 60 verschiedenen Arten). Mittels der meist verdauungsresistenten Samen kann er sich weit verbreiten und siedelt sich besonders gerne auf frischen, nährstoffreichen, und tiefgründigen Böden an. Er verträgt sowohl viel Sonne als auch Beschattung und kann so gleichermaßen auf besonnten Sukzessionsflächen und in dunklen Wäldern gedeihen. Er wächst, selbst wenn nur 7% des Sonnenlichts durch das Blätterdach auf den Boden treffen. Die Blüten werden von Käfern und Fliegen, die von dem starken Geruch – unter anderem durch Ammoniak bedingt - angelockt werden und über die Blütenstände krabbeln, bestäubt.

 

Die meisten Teile des Strauches sind schwach giftig und können Brechreiz auslösen sowie abführend wirken. Allerdings sind Blüten und das reife Fruchtfleisch genießbar. Doch aufgepasst, auch die Kerne sollte man in ungekochtem Zustand nicht verzehren. Für die Blüten und die Beeren gibt es viele leckere Rezepte zum selber machen, wie Holunderblütentee, Hollerkuchen, Sirup oder Gelee.

 

Der Pflanze wird schon seit langer Zeit eine große Heilwirkung zugesagt und war so schon den alten Germanen heilig. Der aus ihrer Blüte gewonnener Tee ist schweißtreibend und soll die körpereigene Abwehr anregen, daher eignet er sich hervorragend zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten.

 

Dieser vielseitige Strauch wird, neben den Heilwirkungen und dem Verzehr, wegen seines harten Holzes auch von Drechslern geschätzt. Seine Früchte fanden beim Färben von Leder und Wolle Gebrauch und die wegen des weichen Markes leicht aus zu höhlenden Äste wurden von Kindern gerne als Blasrohre verwendet.