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Waldkiefer (Pinus sylvestris)

Wissenswertes

Überlebenskünstler

Kiefern im Hartelholz im Münchner Norden ©F. Lücke

Synonyme: Gemeine Kiefer, Föhre

max. Alter: 300 Jahre, in Einzelfällen auch bis 600 Jahre

Höhe: bis 45 m

Vorkommen in München: in Wäldern auf trockenen Schotterzungen, z.B. Hartelholz im Münchner Norden, aber auch in Mooren, z.B. im Schwarzhölzl; Parks, Grünanlagen

Standort: anspruchslos, wächst auch unter extremen Bedingungen (nährstoffarme Trocken-, Feucht- oder Nassstandorte)

Besonderheit: Pionierbaumart (= Erstbesiedler)

 

Genau hingeschaut

  • Nadeln zu zweit in Kurztrieben, die spiralig am Ast angeordnet sind, Nadellänge ca. 4−6 cm, Nadeln hell-, gelb- oder graugrün und etwas um ihre Längsachse gedreht
  • Zapfen kurz gestielt, erst Ende des zweiten Jahres reif, dann ca. 2−7 cm lang und graubraun, davor kleiner und grün
  • Rinde im oberen Bereich des Stammes und an stärkeren Ästen orangebraun und dünnschuppig abblätternd (Spiegelrinde), im unteren Bereich älterer Bäume graubraun mit dicken borkigen Furchen

 

Hätten Sie’s gewusst?

Die Waldkiefer ist die zweithäufigste Baumart in Bayern. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei in Nordbayern.

Überlebenskünstler Waldkiefer: Selbst unter widrigsten Bedingungen (nährstoffarm, sehr trocken, sehr nass), wenn andere Arten schon längst das Handtuch geworfen haben, kann sie noch wachsen. Nach der letzten Eiszeit besiedelte sie z.B. zusammen mit Birken, Weiden und Pappeln die neu entstandenen Rohböden. Dort reicherte sich mit ihrer Nadelstreu schließlich eine Humusauflage an, auf der dann andere Arten Fuß fassen konnten.

Der Kleiber mag es lieber hart als kuschelig. Er baut sein Nest am liebsten aus den dünnen abfasernden Rindenstücken der Kiefer.

Kiefernholz ist vielseitig einsetzbar: als Bau- und Konstruktionsholz, für den Innenausbau oder den Möbelbau. Da Kiefernholz nicht wetterfest ist, muss es vor der Verwendung im Außenbereich entsprechend behandelt werden.

 

Münchner Geschichten

Ob der Name „Kieferngarten“ wirklich auf die lichten Kiefern-Eichenwälder hinweist, die ehemals die trockenen Bereiche der Münchner Schotterebene bedeckten ist nicht gesichert. Passen würde es jedenfalls. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand an der Heidemannstraße eine anfänglich wilde Siedlung mit Behelfsheimen, deren Interessensvertretung sich 1949 den Namen Siedlervereinigung Kieferngarten gab. Später wurde außerdem die nördlichste Haltestelle der ersten Münchner U-Bahnlinie so benannt.