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Salweide (Salix caprea)

Wissenswertes

Ein wichtiges Pioniergehölz

Salweide - Baum ©Dr. H. Sedlmeier

Blattoberseite ©F. Lücke

Männliche Blüten ©Dr. E. Pfeuffer

max. Alter: 60 Jahre

Höhe: bis 13 m

Vorkommen in München: weit verbreitet: Waldränder (z.B. Forstenrieder Park, Perlacher Forst), Parks, Grünanlagen, Gleisanlagen, Brachflächen

Standort: bevorzugt gut wasserversorgte, nährstoffreiche Böden, ist aber auch auf ärmeren Standorten zu finden

Besonderheit: neben der Hängebirke wichtigstes innerstädtisches Pioniergehölz (für Eigenschaften Pioniergehölz siehe Silberweide)

Genau hingeschaut

  • Blätter bis 10 cm lang, elliptisch mit kurzer, meist etwas eingedrehter Spitze, unterseits bläulich-graufilzig, Blattrand schwach gekerbt bis ganzrandig
  • Blütenkätzchen sehr kurz gestielt, eiförmig, erscheinen kurz vor dem Laubaustrieb
  • Rinde anfangs grau mit großen, rautenförmigen Korkwarzen, später längsrissige Borke

 

Hätten Sie’s gewusst?

Rund 50 Weidenarten sind in Mitteleuropa bekannt. Sie besiedeln je nach Art unterschiedlichste Lebensräume, von den großen Flussauen bis hoch in die Alpen, und können Größen von wenigen Zentimetern bis zu 30 Metern erreichen.

Weiden sind im Frühjahr von enormer Bedeutung für Bienen. Wenn diese das erste Mal nach dem Winter ausfliegen und dringend Nahrung benötigen, bieten Weidenkätzchen meist die einzige Nahrungsquelle, zumindest in diesem Umfang. Die Salweide spielt dabei sogar eine noch bedeutendere Rolle als die anderen Weidenarten. Auch frühfliegende Schmetterlingsarten können an den Weidenblüten ihren Hunger stillen.

Die Elastizität des Holzes und der Triebe, die der Silberweide ein Leben am Fluss ermöglicht, machte man sich schon früh zunutze. Aus biegsamen Weidenruten flocht man Körbe oder wand sie als Zwischenwände in Fachwerkhäusern um Eichenpfosten. Ja genau, unser Wort Wand hat hier seinen Ursprung! Um immer ausreichend Flechtmaterial zu haben, stutzte man noch bis in die 1950er-Jahre die Weiden als „Kopfweiden“ zurecht. Dazu wurden alle 1−2 Jahre die Äste komplett abgeschnitten, anschließend trieb die Weide neue, dünne, biegsame Ruten aus.

Bereits im alten Rom wurde Weidenrindentee als Heilmittel gegen Fieber verwendet. In der Weidenrinde kommt das Glykosid Salicin vor, das im Körper zum eigentlichen Wirkstoff, der Salicylsäure, umgewandelt wird. Ende des 19. Jahrhunderts gelang es dann, einen ähnlichen Wirkstoff (Acetylsalicylsäure = ASS) künstlich herzustellen – die Geburtsstunde des Aspirins.

 

Münchner Geschichten

Zwischen Wittelsbacherbrücke und Reichenbachbrücke stoßen wir auf die sogenannte Weideninsel, die in dieser Form erst seit 2011 existiert. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Gruppe großer Silberweiden, die auf dem damals noch befestigten Uferbereich der Isar standen. Im Zuge der Isarrenaturierung wurde um die Baumgruppe herum ein neuer Seitenarm angelegt.