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Ahornblättrige Platane (Platanus x hispanica)

Wissenswertes

Ein Ort der Gelehrsamkeit

Borke ©F. Lücke

Blatt ©F. Lücke

Fruchtstände ©C. Bria

max. Alter: 300 Jahre

Höhe: bis 35 m

Vorkommen in München: auf Plätzen, entlang von Straßen

Standort: gut wasserversorgte, tiefgründige Böden

Besonderheit: widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung, stadtklimaverträglich, keine natürlichen Vorkommen in Mitteleuropa

 

Genau hingeschaut

  • Blatt mit 3−5 Lappen, die drei Hauptlappen jeweils breiter als lang
  • Fruchtstand kugelig, aus vielen Nüsschen zusammengesetzt, Durchmesser der Kugel ca. 2−4 cm, bleibt bis zum Spätwinter am Baum
  • grau- bis gelbbraune Borke, die in unregelmäßig großen Schuppen abblättert und ein auffälliges Farbmuster hinterlässt (ebenfalls Unterscheidungsmerkmal zu den Ahornarten)

                              

Hätten Sie’s gewusst?

Im Mittelmeerraum waren Platanen schon in der Antike als Schattenspender sehr geschätzt. Sie galten als Orte der Gelehrsamkeit, da Lehrer und Schüler sich gerne unter ihnen aufhielten. Auch die Wege an Platons Akademie waren von Platanen gesäumt.

Keine Platane, aber so ähnlich: Unser Bergahorn trägt den lateinischem Namen Acer pseudoplatanus, also sozusagen „Ahorn mit Blättern, die der Platane täuschend ähnlich sehen“. Umgekehrt wurde die Platane bei uns früher auch als „Fremdahorn“ bezeichnet.

Wissenschaftler sind sich nicht ganz sicher, aber man vermutet, dass es sich bei der Ahornblättrigen Platane um eine Kreuzung handelt: Eltern sollen die Amerikanische Platane (Platanus occidentalis), die aus Nordamerika stammt, und die Morgenländische Platane (Platanus orientalis), die auf dem Balkan und in Kleinasien zu Hause ist, sein. Genaueres zum Ursprung der Ahornblättrige Platane ist nicht bekannt, sie soll aber im 17. oder 18. Jahrhundert durch Kreuzung in den Botanischen Gärten in Oxford oder in Spanien entstanden sein.

 

Münchner Geschichten

Anfang 2013 gingen zwei 60 Jahre alte, große Platanen in München auf eine Reise, welche sie 25 m weiter nach Norden führte. Grundlage war ein Stadtratsbeschluss zur Neugestaltung des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus. Zum Einsatz kam dabei eine ganz besondere Technik, die Plattformtechnik, die erstmals in Deutschland angewandt wurde. Vereinfacht gesagt werden unter den Wurzelraum Rohre getrieben, die dann eine Plattform bilden, auf der der Baum transportiert werden kann. Die Platanen haben den Umzug übrigens gut überstanden.