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Schmetterlinge März

Wissenswertes

Schmetterlinge im März

Die große Überraschung in diesem März waren die vielen Großen Füchse (Nymphalis polychloros). Jahrzehntelang wurde diese Art in Oberbayern nur noch sehr selten gesehen. Auf einmal gelangen jedoch zahlreiche Beobachtungen in der Umgebung von München: im Schwarzhölzl, im Mallertshofener Holz, im Korbinianiwald, im Schweizerholz, in den Isarauen südlich und nördlich von München, im Forstenrieder Park, im Perlacher Forst, in der Aubinger Lohe, im Gleislager Neuaubing und in der Moosschwaige. Auch an vielen anderen Orten in Deutschland, in denen lange keine Großen Füchse gefunden wurden, waren sie in diesem März zu sehen. Auf den ersten Blick ähnelt der Große Fuchs dem Kleinen Fuchs.
 

Der Kleine Fuchs hat jedoch eine ausgeprägte dunkle Fläche auf der Oberseite der Hinterflügel; der Große Fuchs ist dort viel heller. Der Vorderrand der Vorderflügel ist beim Kleinen Fuchs viel stärker getigert. Der Große Fuchs hat auf dem jedem Vorderflügel meist vier annähernd gleich große schwarze Punkte, der Kleine Fuchs in der Regel einen großen und zwei kleine Punkte. 

Auch in ihrem Verhalten und in ihrer Lebensweise unterscheiden sich die beiden Arten beträchtlich. Der Kleine Fuchs ist ein hektischer Flieger; die Männchen jagen oft aggressiv anderen Faltern hinterher. Bei uns hat der Kleine Fuchs 2 bis 3 Generationen im Jahr. Die Eier werden an der Unterseite von Brennnesselblättern abgelegt. Die Falter saugen an vielen verschiedenen Blüten.

Der Große Fuchs fliegt viel ruhiger. Die Eier werden in großen Gelegen an Äste von Laubbäumen gelegt. Der Große Fuchs hat bei uns nur eine Generation. Als Falter ernährt sich der Große Fuchs hauptsächlich von Baumsäften, die beispielsweise aus verletzten Bäumen austreten. Er wurde aber auch schon an blühenden Weiden beobachtet.

Blühende Weiden sind im Frühling überhaupt eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge und andere Insekten. Am Tag kann man dort Kleinen Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, Zitronenfalter und C-Falter beobachten. Der C-Falter (Polygonium c-album) war in diesem März an jedem Waldrand zu sehen. Seinen Namen hat er von dem weißen C auf der Unterseite der Flügel. Er saugt nicht nur an Blüten, sondern rüsselt auch gerne an feuchter Erde oder auch, wie auf diesem Foto, an Hundekot. Dabei nimmt der Falter Mineralien auf.
 

Nachts werden die Weiden von zahlreichen Nachtfaltern besucht. Eine Gattung hat deswegen sogar den deutschen Namen „Kätzcheneule“ erhalten. Hier eine kleine Auswahl der Arten, die im März in der Umgebung von München beobachtet wurden (die ersten beiden Fotos zeigen die weiblichen grünen Weidenkätzchen, die männlichen Kätzchen sind gelb): 

Im Frühling leuchten überall in unseren Gärten die schönen gelben Forsythienblüten. Haben Sie jedoch je Schmetterlinge daran gesehen? Wohl kaum, denn die bei uns angebauten Zuchtformen enthalten keinen Nektar und sind daher für Insekten wertlos. Kleine, unscheinbare Blüten wie Pestwurz oder Huflattich werden dagegen gerne von Schmetterlingen besucht.

Annette von Scholley-Pfab

Fotos: Mitglieder des AK Schmetterlinge