Bis auf Erdkröte, Bergmolch und die Grünfrösche stehen alle in und um München vorkommenden Amphibienarten auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Bayerns. Die Wechselkröte erreicht dabei sogar die höchste Gefährdungsstufe „Vom Aussterben bedroht“. Für sie haben wir vor einigen Jahren ein eigenes Artenhilfsprogramm initiiert.
Eine Gefahr für Amphibien ist der Straßenverkehr, was wohl jedem durch die, meist von freiwilligen Helfern der Naturschutzverbände betreuten, Amphibienzäune alljährlich bewusst wird. Aber auch im eigenen Garten kann man etwas für den Amphibienschutz tun.
Der Gartenteich
Gartenteiche sollten möglichst besonnt sein. Bei der Anlage der Ufer ist darauf zu achten, dass sie nicht senkrecht sind, wie dies bei vielen alten Betonteichen der Fall ist. Wer in seinem Teich Kaulquappen und ein reiches Tierleben haben will, sollte keine Fische einsetzen. Gerade Goldfische fressen gerne Laich und Kaulquappen, aber auch Wasserinsekten und sonstige Kleinlebewesen. In einem Teich ohne Fische gibt es daher viel mehr zu entdecken. Keinesfalls dürfen Goldfische in andere Gewässer ausgesetzt werden. Dies ist nicht nur nach dem Naturschutzgesetz verboten, sondern schädigt auch die dort lebenden Tiere. Viele Amphibientümpel in und um München sind unbrauchbar geworden, weil illegalerweise Fische eingesetzt wurden, deren Entfernung sehr aufwändig und kostenintensiv ist.
Keinesfalls dürfen Kaulquappen gefangen und in den Gartenteich gesetzt werden. Dies ist nach dem Naturschutzgesetz strikt verboten. Sollte ihr Garten so gelegen sein, dass Amphibien aus dem Umfeld zuwandern können, werden sie Ihren neuen Teich auch finden und dort ablaichen, wenn er dafür geeignet ist. Ist dies nicht der Fall, beispielsweise weil Ihr Garten von stark befahrenen Straßen umgeben ist, ist es falsch verstandene Tierliebe, Kaulquappen künstlich einzusetzen. Die Tiere wandern spätestens im Herbst ab und werden in unserem Beispiel wohl überfahren.
Landlebensraum
Die meisten Amphibienarten halten sich nur zur Fortpflanzung in den Gewässern auf. Die übrige Zeit verbringen sie an Land. Hier können Sie auch in einem kleinen Garten viel tun. Tagsüber brauchen die nachtaktiven Tiere geeignete Verstecke. Beliebt sind Totholz- oder Steinhaufen, die einfach anzulegen sind. Eine Trockenmauer mit dahinter liegendem Sandbereich ist zwar schwieriger zu bauen, bietet aber oft geeignete Winterquartiere.
Oft verkriechen sich Amphibien auch am Fuß von Büschen. Lassen Sie deshalb beim Mähen dort etwas Gras stehen.
Sollten sich in ihrem Teich Kaulquappen befinden, beobachten Sie, wann sie an Land gehen und verzichten dann für einige Wochen auf das Mähen in Gewässernähe. Die jungen Frösche oder Kröten bleiben nämlich noch einige Zeit in der Umgebung der Gewässer.
Gefahren im Garten
Verwenden Sie in Ihrem Garten kein Gift. Amphibien nehmen Wasser durch die Haut auf. Damit kommen Sie großflächig in Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln oder Herbiziden und sind daher sehr empfindlich für diese Gifte. Hauterkrankungen sind eine häufige Folge, schlimmstenfalls sterben die Tiere sogar. In Gewässernähe ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln tabu.
Eine andere Gefahrenquelle, in der viele Amphibien verenden, sind Kellerschächte. Oft sind sie nur mit einem groben Gitter abgedeckt, durch das die Tiere leicht hindurch fallen. In jedem Baumarkt werden mittlerweile Netze angeboten, die eigentlich den Laubeintrag in den Kellerschacht verhindern sollen, aber auch den Amphibien helfen. Ein Problem bleibt häufig ein Bereich zwischen halb versenkten Fenstern und den Schachtabdeckungen. Hier kann man ein sägeraues Brett schräg stellen, dass es den Tieren oft ermöglicht, wieder aus dem Kellerschacht zu klettern. Bei Neubauten sollte man darauf achten, dass der Kellerschacht gegenüber der Umgebung einige Zentimeter emporragt. Amphibien laufen dann eher um den Schacht herum.