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Biodiversität und Klimawandel
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Eichhörnchen im Garten

Was wir tun

Eichhörnchen sind bekannt und bei vielen Menschen beliebt. Dennoch drohen ihnen Gefahren im Garten …

Rotes Eichhörnchen im Winter

Eichhörnchen gehören zu den bekanntesten Wildtieren – jedes Kind kennt und liebt sie. Sie lassen sich gut beobachten, zeigen wenig Scheu vor dem Menschen und sind in nahezu jedem Garten oder jeder Grünanlage zu Gast.

Merkmale
Das europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) gibt es in unterschiedlichen Farbvarianten  von rot bis dunkelbraun; der Bauch ist aber immer weiß. Egal, welche Färbung das Fellkleid des Eichhörnchens aufweist – es sind keine unterschiedlichen Rassen oder Arten, wie manche Menschen glauben. Die unterschiedliche Fellfarbe ist zu bewerten wie die unterschiedliche Haarfarbe – rot, blond, braun - beim Menschen. Besonders auffällig ist der lange, buschige Schwanz – er dient den Tieren als Steuerorgan, Fallschirm und Stütze beim Klettern und Springen und wird auch zur Kommunikation mit Artgenossen benutzt. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die langen Fellbüschel an den Ohren, die vor allem im Winter bei Eichhörnchen zwei bis drei Zentimeter lang werden können.

Gedeckter Tisch
Wer Eichhörnchen im Garten fördern will, sollte dafür sorgen, dass immer genug natürliche Nahrung zur Verfügung steht. Eichhörnchen fressen u.a. gerne Bucheckern, Nüsse, Hainbuchensamen sowie Beeren, Pilze, Obst und Koniferensamen (Zapfen). Vor allem im Herbst muss genug dieser Nahrung zu finden sein, damit die Eichhörnchen einen ausreichenden Wintervorrat anlegen können. Schneiden Sie Gehölze, die Nahrung für Eichhörnchen (und andere Tiere) tragen, also nicht im Herbst zurück! Wer die Tiere anlocken will, kann ihnen ungeschälte Nüsse im Garten oder auf dem Balkon auslegen.

Vögel und Eichhörnchen
Eichhörnchen sind keine reinen Vegetarier. Sie fressen auch Insekten und machen leider auch vor Vogeleiern und Vogelküken nicht Halt. Stimmen aber die Lebensraumbedingungen, gleichen Vögel diese räuberischen Übergriffe durch mehrfaches Brüten aus. Höhlenbrütende Vogelarten kann man vor Eichhörnchen schützen, indem man ausreichend tiefe Nistkästen oder Nistkästen mit Vorbau anbietet – das Eichhörnchen kann dann Eier oder Küken nicht herausangeln.

Die Eichhörnchen-Wohnung
Eichhörnchen bauen Nester in Bäume, so genannte Kobel. Sie werden eng an den Hauptstamm anliegend in Astgabeln gebaut. Das Grundgerüst besteht aus Zweigen, innen sind die Kobel weich ausgepolstert mit Gras, Moos, Bast oder anderen Materialien. Ein Eichhörnchenkobel hat immer zwei Schlupflöcher, eines davon weist immer nach unten. Der Nestbau dauert etwa 3 bis 5 Tage. Es werden immer mehrere Nester angelegt. Bei Störungen oder übermäßigem Parasitenbefall können die Tiere so schnell umziehen. Manchmal beziehen Eichhörnchen auch Baumhöhlen, Höhlen in gedämmten Fassaden oder sogar Vogelnistkästen. In den Kobeln schlafen die Eichhörnchen, ziehen ihre Jungen groß und halten dort auch ihre Winterruhe. Einen echten Winterschlaf halten Eichhörnchen jedoch nicht.

Wo Wohnungsnot herrscht, kann man den Eichhörnchen auch einen Kasten (Bauplan) anbieten. Viele im Handel erhältliche Produkte sind leider ungeeignet, weil sie nur ein Schlupfloch oder zu glatte Wände haben. Der Kasten sollte in einem Baum montiert werden (ab 5 m Höhe!), und zwar so, dass die Hörnchen beim Ausstieg aus dem Kasten direkt am Stamm oder auf Ästen landen. Vor allem junge Eichhörnchen sind noch nicht so geschickte Kletterer und können nicht, wie die erwachsenen Tiere, an einer senkrechten Fassade herunterklettern. Hängt der Kasten am Haus, kann es beim ersten Ausflug zu Abstürzen kommen.

Gefahren entschärfen
Wer den Eichhörnchen Gutes tun will, sollte seinen Garten oder Balkon gefahrfrei für Eichhörnchen gestalten: Mit Wasser gefüllte Regentonnen oder große Gießkannen werden schnell zur Todesfalle. Eichhörnchen können sich aus solchen Gefäßen nicht mehr befreien und ertrinken darin. Deshalb: Regentonne mit einem Gitter oder Deckel abdecken oder einen dicken, rauen Holzstab schräg hineinstellen, damit die Tiere wieder herausklettern können. Gießkannen nicht gefüllt stehen lassen oder ebenfalls einen Ausstiegsast einlegen. Verzichten Sie auf die Verwendung von Kunstdünger, Herbiziden und Insektiziden. Eichhörnchen vergiften sich an diesen – absichtlich oder unabsichtlich – aufgenommenen Chemikalien. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Bäume mit Kobeln oder Spechthöhlen gefällt werden: In milden Wintern können bereits Ende Februar Junge im Kobel sein, die beim Fällen eines Baumes erschlagen werden. Normalerweise kommen die Jungen aber erst im März/April zur Welt, wenn die Zeit für Baumfällungen vorbei ist.

Gesetzlicher Schutz
Das Europäische Eichhörnchen ist durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Verletzte oder kranke Eichhörnchen darf man aufnehmen, nach ihrer Genesung müssen die Tiere aber umgehend ausgewildert werden. Die Aufzucht und Pflege von Eichhörnchen ist aber nicht einfach, und Fehler – die für das Findelkind meist tödlich enden - sind schnell passiert. Deshalb sollten Sie spezielle Pflegestellen für Eichhörnchen kontaktieren, die wertvolle Tipps geben und die Tiere auch aufnehmen. Bis Sie mit dem Findling bei der Pflegestelle sind, sollten Sie das Tier in jedem Fall warm halten und ggfls. mit einer Traubenzuckerlösung (Pipette!) versorgen.

Unseren Informationsflyer „Eichhörnchen – so helfen Sie ihnen!" senden wir Ihnen gerne kostenlos zu: info@lbv-muenchen.de

Ihre Ansprechpartnerin

Marion Dorsch

Email: marion.dorsch@lbv.deTelefon: 089 200270-74

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