Entwicklungszeit der Kaulquappen
Im Münchner Raum beginnt die Laichzeit in der Regel Mitte April und zieht sich bis in den Juni hin. Der späteste Zeitpunkt der Laichablage, den wir beobachtet haben, war am 10. August. Dann schaffen es die Kaulquappen aber meist nicht mehr, die Metamorphose abzuschließen.
Wie die anderen Krötenarten auch, laichen Wechselkröten mit Laichschnüren. Eine Laichschnur enthält in der Regel zwischen 5- und 10.000 Eier. Bereits nach drei Tagen können die Larven schlüpfen.
Wie lange die Entwicklung von der Eiablage bis zum Landgang dauert, ist in erster Linie von der Wassertemperatur und dem Futterangebot abhängig. Die kürzeste in München beobachtete Zeit lag bei 41 Tagen, also 6 Wochen, normalerweise dauert es aber etwa 10 Wochen.
Ernährung der Kaulquappen
Während an Land gegangene Wechselkröte, wie für alle Froschlurche üblich, reine Fleischfresser sind, ernähren sich die Kaulquappen omnivor. Das heißt, sie fressen Algen, weiden Wasserpflanzen ab und freuen sich über die eine oder andere Eiweißzugabe, beispielsweise in Form eines ertrunkenen Regenwurms. Manchmal sieht man die Kaulquappen aber auch auf dem Rücken entlang der Wasseroberfläche schwimmen, wie in dem Videoclip hier zu sehen ist. Bei genauem Hinsehen erkennt man einen Pollenfilm auf der Wasseroberfläche. Pollen besteht fast ausschließlich aus Eiweiß und wirkt wie Kraftfutter, so dass die Kaulquappen deutlich schneller wachsen können.
Charakteristisch für spätere Kaulquappenstadien von Wechsel- und der nahe verwandten Kreuzkröte sind Kuhlen im weichen Schlamm am Gewässergrund. Bislang ging man davon aus, dass die Tiere den Schlamm fressen um einzellige Algen heraus zu filtrieren. Neuere Beobachtungen legen jedoch nahe, dass es dabei auch um die Aufnahme von Mineralstoffen gehen könnte. Dies soll in der nächsten Zeit im Rahmen einer biologischen Forschungsarbeit untersucht werden.