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Der Lebensraum

Was wir tun

Die Wechselkröte mag es warm und bevorzugt Gewässer, die manchmal austrocknen.

Laichgewässer der Wechselkröte

Typische Lebensräume von Wechselkröten mit offenen Kiesböden und flachen Gewässern

Gewässerpflege mit schwerem Gerät

Lebensraum

Die Wechselkröte mag es warm! Bei Temperaturen von etwa 33°C fühlt sie sich besonders wohl. Sie benötigt eine steppenähnliche Landschaft als Lebensraum für die erwachsenen Tiere und kleine, mit Regenwasser gefüllte Tümpel als Kinderstube für ihren Nachwuchs.

In der Literatur liest man, sie sei eine Pionierart, also eine Art, die neue Lebensräume besiedelt. Bei den Gewässern sind dies meist flache Tümpel, die feindfrei sein müssen. Natürlicherweise entstehen solche Gewässer in den Auen der Wildflüsse nach Hochwassern. Mittlerweile ist die Wechselkröte praktisch völlig zum Kulturfolger geworden, typische Lebensräume sind Kiesgruben, Baustellen, Gärten, Feldsölle und Brachflächen. Fast allen besiedelten Habitaten gemeinsam ist das Vorhandensein besonnter, meist jährlich austrocknender, fischfreier Tümpel und Lachen, die als Laichgewässer dienen. Für den erfolgreichen Abschluss der Metamorphose müssen die Gewässer etwa drei Monate Wasser führen.

Die Wechselkröte im Großraum München

München und Umgebung sind für die beschriebenen Bedingungen nicht gerade bekannt. Das hat die Tiere aber nicht gehindert, sich ihren bayerischen Verbreitungsschwerpunkt genau in München auszuwählen. Verantwortlich dafür ist die Isar, deren Aue früher riesig war und einer sommerwarmen Kiessteppe mit vielen kleinen Tümpeln glich – perfekt für die Wechselkröte.

Obwohl die Isarau schon lange nicht mehr so aussieht wie oben beschrieben, zeigte die Wechselkröte ein geradezu stures Beharren auf ihrem Münchner Wohnort. Während andere Arten der Aue wie Flussseeschwalbe, Flussuferläufer oder Kiesbank-Grashüpfer die Stadt und ihre Umgebung auf Nimmerwiedersehen verließen, zog die Wechselkröte einfach laufend innerhalb Münchens um. Von der Isarau wanderte sie zunächst auf die beweideten Heideflächen mit ihren Schafstränken als Auetümpelersatz. Mit den beginnenden Stadterweiterungen ging es dann in die Lehmgruben der Ziegeleien, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen wahren Boom erlebten. Gleichzeitig entstanden Militärübungsplätze, die optimale Bedingungen boten. Das schwere militärische Gerät sorgte für die Steppenvegetation, und wassergefüllte Fahrspuren konnten als Laichgewässer dienen. Noch heute findet sich auf der Fröttmaninger Heide das größte Wechselkrötenvorkommen Bayerns.

Inzwischen ist die Art von den ständig nötigen Umzügen aber offensichtlich überfordert. Die Überbauung und Nutzungsaufgabe der großen Übungsplätze, die Zunahme des Straßenverkehrs und die Modernisierung des Kiesabbaus sind auch für die wandlungsfähige Wechselkröte zu viel.

Ihr Ansprechpartner

Christian Köbele

Email: christian.koebele@lbv.deTelefon: 089 200270-72