
Die Wechselkröte ist bayernweit vom Aussterben bedroht
Hochsommerliche Hitze gepaart mit anhaltender Trockenheit und kein Ende in Sicht: Fast die gesamte heimische Wildtierwelt wird durch die aktuelle Wetterlage stark geschädigt, besonders hart trifft es jedoch die Amphibien. Feuchte und nasse Lebensräume sind für sie gerade zur Fortpflanzungszeit überlebenswichtig, aber Pfützen, Tümpel oder Feuchtwiesen trocknen zunehmend aus. Mit künstlicher Bewässerung und Umsiedlungsmaßnahmen retten wir aktuell Laubfrösche, Wechselkröten und andere Amphibienarten – ansonsten würden die Tiere aushungern und vertrocknen.
Auch der Bayerische Rundfunk berichtet im Fernsehen, Radio und Online über unsere Bewässerungsaktionen. An einem extrem heißen Nachmittag wurde LBV-Amphibien-Experte Christian Köbele vom BR-Team begleitetet. Schaut und hört mal rein!

Eine Trockenheitsperiode, wie man sie aktuell im Raum München erlebt, trat bislang nur ca. alle 50 Jahre auf. Jedoch geht man aufgrund des Klimawandels von einer Häufung derartiger Wetterlagen aus. Nach einem bereits trockenen Winter sind die Böden bis in mindestens 25 cm Tiefe völlig ausgedörrt. Darunter leiden nicht nur viele heimische Pflanzen, sondern auch die meisten Wildtiere. Sie sind von der Hitze erschöpft, finden keine Trink- und Badestellen und können sich an den wenigen überlaufenen Wasserquellen mit Krankheitserregern infizieren. Amphibien, die auf nasse oder feuchte Lebensräume angewiesen sind, trifft die Trockenheit besonders hart. Die Bestände aller heimischen Arten sind bereits in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen, heuer ist es jedoch extrem. Ohne Rettungsmaßnahmen würden bei uns in München tausende Tiere verhungern und vertrocknen. Oder sie wären zu geschwächt, um den kommenden Winter zu überstehen.
Von selbständigen Umsiedlungen raten wir allerdings ab. Wer eine Amphibienstelle entdeckt, die auszutrocknen droht, kann sich gerne bei uns informieren. Zudem kann jeder, der einen Garten besitzt, zum Amphibienretter werden. Schon ein kleiner Gartenteich ist ein wertvolles Habitat für Frösche, Kröten oder Molche, sofern keine Gold- oder andere Zierfische darin leben, die Amphibien fressen. Aber auch ein naturnaher Garten mit Laub- oder Komposthaufen bietet verschiedenen Kröten-, Frosch- und Molcharten Rückzugsorte. In der aktuell dramatischen Situation ist jede Hilfe für die Münchner Amphibien äußerst wertvoll.